Birgitta Maria Schaub
am
25. Januar 2024

Die Macht der nonverbalen Kommunikation

Nonverbale Kommunikation ist von großer Bedeutung, wenn es um überzeugendes, selbstsicheres Auftreten geht. Wie die Bezeichnung schon sagt, teilen wir uns in der nonverbalen Kommunikation nicht über Worte und Stimme mit, sondern über körpersprachliche Signale wie Gestik, Mimik, Körperbewegungen und Körperhaltung. Nonverbale Kommunikation ist eigentlich total offensichtlich, wirkt aber vor Allem unbewusst.

Im sozialen Miteinander ist diese Kommunikationsebene stets gegenwärtig und beeinflusst uns sehr subtil. Jedes nicht-sprachliche Verhalten gibt wichtige Informationen über das Gegenüber: wie ist ihr oder sein Status innerhalb der Gruppe, wie ist der emotionale Zustand und vieles mehr. Instinktiv kennen wir Dominanz, Unterwürfigkeit und alle strategisch überlebensnotwendigen Verhaltensvarianten dazwischen. Intuitiv verstehen wir die körpersprachlichen Signale und verhalten uns entsprechend, häufig mit unbewussten Reaktionen. 

„So tun als ob“ wird schnell durchschaut

Die Palette der körpersprachlichen Signale ist umfangreich und reicht von den großen und beeindruckenden Haltungen und Gesten bis hin zu feinsten Zeichen. Heute möchte ich Dir ein paar Grundlagen vermitteln, wie Du im Allgemeinen eine klare und eindeutige Körpersprache für Dich selbst nutzbar machen kannst. Und wo möglicherweise auch Vorsicht geboten ist. 

Dabei ist mir wichtig darauf hinzuweisen, dass die nonverbale Kommunikation schonungslos den emotionalen Zustand einer Person offenlegen kann. Power Posing und ähnliche Tools im Vorfeld einer wichtigen Begegnung können zwar gut in die eigene Kraft katapultieren. Letztendlich sind es aber die feinen und subtilen Zeichen, die ausgesendet und empfangen werden. Die lassen sich nur bedingt überspielen.

Natürlich sind ein kraftvolles Selbstvertrauen und eine verlässliche Stresskompetenz gute Voraussetzungen, wenn es um eindeutiges Verhalten geht. Wer hier Unterstützung braucht, findet bei Der Stimmige Auftritt® im Persönlichkeitscoaching Hilfestellungen. Ebenso können übermäßige Aufregung und Nervosität durch ein passendes Stresskompetenz-Training gemildert werden. Gelassenheit hilft, selbstsicher aufzutreten.

Und weil der emotionale und psychische Zustand so großen Einfluss darauf haben, wie wir uns überhaupt zeigen und sichtbar sind, lohnt es sich, über diese Themen im Voice Coaching einmal zu reflektieren.

Zwei große Bausteine der nonverbalen Kommunikation

Schauen wir uns dafür zunächst die zwei wichtigsten Bausteine in der nonverbalen Kommunikation an.

Baustein 1: Körperhaltung und Kopf

Eine aufrechte Haltung signalisiert Selbstsicherheit und Souveränität. Stehe stabil und fest auf beiden Füßen. Richte Dich auf, ohne dabei die Knie fest durchzudrücken – diese brauchen leichtes Spiel, damit Du flexibel bleibst. Hebe leicht Dein Brustbein, ohne dabei ins Hohlkreuz zu fallen. Das hilft auch, Deine Schultern etwas zu entspannen und dadurch auf natürliche Art zu verbreitern. Nimm mit Deinem Körper Raum ein. Mach gefühlt Deinen Hals lang und halte Deinen Kopf gerade. Die Schädeldecke strebt nach oben. Ein wenig so, als würdest Du wie eine Marionette am Faden sanft nach oben gezogen. Dies alles gilt auch im Sitzen, ab dem Gesäß über den gesamten Rumpf mit Schultern bis hinauf zum Kopf.

Vermeide zu viele Kopfbewegungen wie z.B. häufiges Nicken. Aber sei Dir bewusst, dass eine starre Haltung wie die eines Zinnsoldaten sehr massiv und eisern wirkt. Davon ist hier auch gar nicht die Rede. Nacken, Hals und Kopfgelenk sollten grundsätzlich immer freie Beweglichkeit haben. 

Die aufrechte Kopfhaltung ist besonders wichtig, wenn es darum geht, sich durchzusetzen. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Erhobenen Hauptes…“. Denn ein geneigter Kopf signalisiert Unsicherheit, wirkt subtil „unterwürfig“ und setzt hinter all Deine Aussagen ein Fragezeichen. 
Mein Tipp für Dich ist ein Erinnerungsbild: „Die Krone soll oben bleiben!“

Baustein 2: Mimik und Blickkontakt

Unter Mimik fällt jegliche Bewegung, die sich im Gesicht abspielt, von Stirn über Augen bis hin zum Mund. Beobachte Dich und finde heraus, ob Du dazu tendierst, Deine Stirn häufig zu runzeln. Besonders dann, wenn Dir Deine Aussagen wichtig sind.
Mein Tipp für Dich: Versuche, zwischen Deinen Augenbrauen ein leichtes Lächeln zu spüren. Das macht Deinen Blick offener und die Stirn kann weich bleiben. Diese Vorstellung überträgt sich meist auch auf den Mund. So wirkst Du freundlich ohne Dich anzubiedern. 

Vermeide zu blinzeln oder mit den Augenlidern zu klimpern. Halte ruhigen Blickkontakt mit Deinem Gegenüber. Aber Vorsicht: ein starrer Blick wirkt sehr streng. Reiß auch nicht die Augen auf. Bleibe entspannt in gutem Blickkontakt und halte so Deine Verbindung. 
Mein Tipp für Dich: Lass Deine Augen und Deinen Blick gefühlt auf Deinem Gegenüber ruhen – im Unterschied zu einem aktiven, fordernden Blick. 

Die zwei Säulen der nonverbalen Kommunikation

Über Allem steht das Motto „Zeit und Raum“. Die beiden sind die absoluten Säulen der nonverbalen Kommunikation, wenn es darum geht, souverän zu sein. 

Säule 1: Zeit

Wer das Sagen hat, hat alle Zeit der Welt und muss auf eine Frage nicht direkt wie aus der Pistole geschossen antworten. Da ist auch genug Zeit, um in Ruhe die Aussagen zu tätigen, anstatt schnell dadurch zu stolpern. 

Beides ist zugegebener maßen nicht immer so leicht. Vor Allem wenn die Aufregung den Puls hochtreibt oder Sorge besteht, dass einem ins Wort gefallen wird. Aber hier lassen sich in meinem Stimmtraining in Köln und auch im Stresskompetenz-Training gute Hilfestellungen finden. 
Mein Tipp für Dich: Auf die Schnelle hilft Dir vielleicht, dass Du Dir selbst immer erlauben darfst, einmal zu atmen, bevor Du antwortest.

Säule 2: Raum

Chefin, Chef, Führungskräfte oder Vorgesetze – im Prinzip alle, die einen höheren Status haben, nehmen wie selbstverständlich ihren Raum ein. Das kann sehr subtil sein. Auch hier wieder ein passender Spruch: Wer das Sagen hat, „macht sich breit“. Diese Signale werden eindeutig über Körperhaltung und auch Gestik ausgesendet. Zu Körper- und Kopfhaltung hast Du schon etwas lesen können. Die Gestik betreffend kannst Du Dir merken, dass eher ruhige Gesten Klarheit und Bestimmtheit signalisieren, während schnelle, hektische Bewegungen unruhig, unsicher und nervös wirken.
Mein Tipp für Dich: halte Deine Hände ungefähr auf Nabelhöhe ruhig beieinander und unterstreiche wichtige Wort durch wenige, eindeutige Gesten.

Die Fallstricke der nonverbalen Kommunikation

Es sollte Dir bewusst sein, dass nonverbale Kommunikation stets in Bewegung ist. Je nach Situation schwingt ein guter Kommunikationsstil zwischen den Gesprächspartnern hin und her, sodass eine Begegnung auf Augenhöhe entstehen kann. Wer sich permanent im für Dominanz stehenden Hochstatus aufhält, wird es in zwischenmenschlichen Beziehungen schwer haben.  

Des weiteren ist wichtig sich zu vergegenwärtigen, dass Körpersprache auch eine schwächende Wirkung haben kann. Eine vermeintlich lockere Körperhaltung kann schlaff oder auch haltlos wirken. Manche Coolness signalisiert eher Langeweile oder sogar Desinteresse. Unpassende Gestik kann irritierten oder auch vom Wesentlichen ablenken. Ein ausdrucksloses Gesicht wirkt unnahbar und der klimpernde Augenaufschlag unsicher.

Nonverbale Kommunikation als Tool

Aber wenn Du gut aufgestellt bist, ist die nonverbale Kommunikation eine starke Partnerin, um Deine Wirkung zu intensivieren. Im Zusammenhang öffentlicher Auftritte wie Präsentationen, Reden und Vorträgen kannst Du die Wirkung der nonverbalen Kommunikation ganz bewusst nutzen. Zur Verdeutlichung Deiner Aussagen, zum unterstreichen bestimmter wichtiger Inhalte, zum Erzeugen von Atmosphären und zur Inspiration Deiner Zuhörenden. Körpersprache bietet zahlreiche Möglichkeiten, einen Auftritt interessant und lebendig zu gestalten. 

In hierarchischen Zusammenhängen liegt die besondere Kraft darin, dass Du wortlos Deinen Status definieren und wenn nötig auch Deinen Platz behaupten kannst. Gerade in Arbeitsverhältnissen, wo es um Dominanz, Einfluss oder sogar Macht geht. Wenn klar sein muss, wer das Sagen hat – oder haben soll. Dabei ist wichtig, die Spielvarianten dieser Signale präsent zu haben. Hier ist achtsamer Umgang geboten.

In meinem Blogartikel “Souveränität und Wirkung – die zwei häufigsten Denkfehler” findest Du weitere spannende Informationen. Darin geht es um gängige Missverständnisse in Zusammenhang von Körpersprache und Stimme.

Nonverbale Kommunikation – immer noch eine Geschlechterfrage

Leider werden Frauen für dominantes Verhalten häufig abgestraft – ganz direkt und auch subtil. Das ist schade. Deshalb sollten gerade Frauen fit sein, wenn es um nonverbale Körpersprache geht. Die kleinen feinen Unterschiede machen oft aus, ob das Verhalten als souverän oder als „bossy“ wahrgenommen wird. Und ob die noch junge Kollegin in der Führungsposition als unsicher oder gar als „das Mäuschen“ abgestempelt wird, liegt mit Sicherheit zu großen Teilen an ihren körpersprachlichen Signalen.

Für Männer ist eine Reflexion über das Thema ebenso interessant. Um eventuell mehr Verständnis für ihre weiblichen Kolleginnen zu entwickeln und auch, um die subtilen Signale des eigenen Verhaltens zu realisieren. Häufig nämlich ist „es gar nicht so gemeint“, wie es rüberkommt. Und die eher zurückhaltenden Persönlichkeiten können vielleicht ein Upgrade in puncto selbstsicherem Auftreten gut gebrauchen. 

Finde Deine passende Körpersprache

Gerne unterstütze ich Dich dabei, Deine passende und klare Körpersprache zu finden. 

Komm in meine schöne Coaching-Praxis für Stimmtraining in Köln. Dort gibt es genug Platz, um sich mit den verschiedenen Aspekten der nonverbalen Kommunikation auseinanderzusetzen. So kannst Du zum Beispiel Deinen Stand und Gang überprüfen, die unterschiedlichen Aussagen von Haltung und Gestik bearbeiten oder auch mit verschiedenen Kommunikationsübungen lernen, Deine körpersprachlichen Signale fein abzustimmen und wohl dosiert einzusetzen.

Außerdem kannst Du bei Der Stimmige Auftritt® im Stimmtraining ganz konkret an Deiner Stimme und Ausdrucksfähigkeit arbeiten. Im Persönlichkeitscoaching Dein persönliches Standing untermauern. Und das Angebot unterschiedlichster Stresskompetenz-Tools ermöglicht Dir, Deine kraftvollen Helfer zu finden für mehr Gelassenheit, mehr Ruhe und Entspannung.

Alternativ funktioniert das alles auch online ganz hervorragend.

Ich würde mich freuen, Dich in meiner Coaching-Praxis im Herzen Kölns begrüßen zu dürfen.

Herzlichst,
Deine

Birgitta Maria Schaub

Titelfoto: Edo Nugroho auf Unsplash
Kleines Foto: Colin Horn auf Unsplash

Birgitta Maria Schaub

Voice Expert, Stimmtrainerin und Persönlichkeitscoach.
Mit besonderem Faible für Stimmiges Sein.

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